Mit dem zugegebenermaßen recht anmaßenden Begriff „Voice of God“ bzw. in der gegenderten Form noch erhabeneren „Voice of Goddess“ bezeichnet man die Stimme aus dem Off, die mit einer neutralen fast auktorialen Haltung zum Zuhörer spricht – die klassische ‚Ansage‘.
Ein gängiges Beispiel der Voice of Goddess / God ist die Off-Stimme, die bei einer Veranstaltung alle Teilnehmer:innen bittet, den Saal zu betreten und die Mobiltelefone auszuschalten.
Der Begriff entstammt den amerikanischen Dokumentarfilmen der 1930er und 1940er Jahre in denen fast ausnahmslos männliche sehr sonore Stimmen als Off-Sprecher zu hören waren. Diesem Sprachduktus wurde im dokumentarischen Kontext zusehends ein patriarchischer und manipulativer Gestus vorgeworfen. Über die Jahre hat sich somit das extradiegetische Off-Sprechen zu einem Kommentar-Sprechen mit einer mitunter eindeutigeren Haltung und Personifizierung gewandelt. Heutzutage wird der Begriff Voice of Goddess / God nicht mehr für das dokumentarische Sprechen verwendet.