Option

zurück zur Übersicht

Op|ti|on, die; -, -en (lat) (Wahl einer bestimmten Staatsangehörigkeit; Rechtsw. Voranwartschaft auf Erwerb od. zukünftige Lieferung einer Sache.

op|ti|o|nal (nicht zwingend, nicht verbindlich; nach eigener Wahl).

So der Duden in der 21., völlig neu bearbeiteten Auflage von 1996.

Eine Option in unserem Arbeitsbereich ist die zweiseitige Voranwartschaft (Tonstudio/Sprecher) auf einen Arbeitstermin, die meist auf Veranlassung eines Dritten (Agentur oder Produzent) zur Festbuchung wird. Mit anderen Worten: Es handelt sich um das wechselseitige Freihalten eines Termins. So lange die (nicht zwingende, nicht verbindliche) Option noch nicht zur (zwingenden, verbindlichen) Festbuchung geworden ist, kann sie von beiden Seiten aufgelöst werden.

In der Praxis sieht das so aus:

Tonstudio Klang ruft Sprecher Hust an und fragt nach Freitag 10.00 Uhr. Hust hat Zeit. Beide Seiten nehmen den Termin Freitag von 10.00 bis 12.00 Uhr in Option, da der Agenturkunde sich noch nicht entschieden hat, ob er tatsächlich produziert.

Fall a:

Klangs Auftraggeber bestätigt den Termin, Klang ruft Hust an und wandelt die (s.o.) nicht zwingende, nicht verbindliche Option in eine zwingende, verbindliche Festbuchung um.

Fall b:

Klangs Auftraggeber cancelt den Termin oder entscheidet sich für einen anderen Sprecher. Klang ruft Hust an und sagt die Option ab.

Fall c:

Hust bekommt während der Optionszeit eine Festbuchung von Studio Laut angeboten. Höflich, wie Hust ist, ruft er rasch bei Studio Klang an und fragt nach dem Stand der Option. Klang hat noch keine Festbuchung, also cancelt Hust bei Klang die nicht zwingende, nicht verbindliche Option und nimmt die zwingende, verbindliche Festbuchung bei Studio Laut an.

Fall d:

Zunächst wie im vorherigen Fall: Hust bekommt während der Optionszeit eine Festbuchung von Studio Laut angeboten. Höflich, wie Hust ist, ruft er rasch bei Studio Klang an und fragt nach dem Stand der Option. Klang seinerseits veranlasst seinen Kunden (die Agentur) zu einer schnellen Entscheidung und wandelt die nicht zwingende, nicht verbindliche Option um in eine zwingende, verbindliche Festbuchung. Hust nimmt dankend an und sagt dem Zweitbewerber, Studio Laut, ab, denn: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Fall e:

Hust bekommt während der Optionszeit eine weitere Option von Studio Laut herein. Er weist Studio Laut auf die bereits bestehende Option mit Studio Klang hin und versucht, die Option auf einen besseren Termin zu legen. Falls das nicht geht, rücken beide Optionen gleichrangig auf den 10.00-Uhr-Termin. Das Studio, das zuerst die Option in eine Festbuchung umwandelt, erhält den Zuschlag, nachdem Sprecher Hust das andere Studio unverzüglich informiert hat.