Statement zur Netflix-KI-Regelung Synchron-Schauspiel

02. Juli 2025

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Der Verband Deutscher Sprecher:innen hat mit großer Hoffnung die GVR zwischen BFFS und Netflix für die Synchronschaffenden zum Einsatz von KI wahrgenommen. Leider hat eine umfassende juristische Prüfung unsere Hoffnungen enttäuscht.

Der einzige positive Aspekt, dass drei unterschiedliche Nutzungen von Arbeitsergebnissen mittels KI der Zustimmung der Synchronschaffenden bedürfen, wird leider durch eine umfassende Beschneidung ihrer Rechte und ihrer Alleinbestimmung beim Training der KI konterkariert:
  • So wird das Training der KI-Systeme von Netflix weder ausgeschlossen noch als vergütungswürdig erachtet.
  • Das zugrundeliegende deutsche Recht der GVR wird sogar völlig unnötigerweise um die höchst umstrittene US-Urheberrechts-Schranke „Fair use“ erweitert.
  • Es wird keine Hinweis- oder Transparenzpflicht für Netflix zugunsten der Rechteinhaber des Trainingsmaterials, also der Kunstschaffenden, definiert.
  • Die Vergütung für tatsächlich generierte Inhalte wird ebenfalls nicht geregelt.
  • Und das notwendige Einverständnis ist rechtlich nicht klar als vorherige Einwilligung definiert und kann somit auch eine nachträgliche Genehmigung sein und trotzdem der GVR entsprechen.
Das Training ist essentiell für KI-Systeme, ohne es sind sie nutzlos. Als Teil des Dachverbands United Voice Artists, mit 40 internationalen Sprecher:innen-Verbänden, setzen wir uns daher seit über zwei Jahren unermüdlich dafür ein, dass vor allen Dingen KI-Training ausgeschlossen werden kann und bei Einverständnis ganz klar vergütet werden muss.

KI-Training nun unentgeltlich zu erlauben, ist daher schlichtweg verantwortungslos und wir sind zutiefst erschüttert ob dieses Geschenkes an die Industrie.

Mitglieder können gerne, nach Studium der kompletten juristischen Prüfung sowie der Erweiterung der GVR, offengebliebene Fragen an vds-vorstand@sprecherverband.de richten.